Der Umzug
Samstag ist es soweit. Der große Umzug steht an. Die neue Wohnung haben wir soweit
vorgerichtet. Und, was soll ich sagen: Es ist mega geworden. Die erste gemeinsame Wohnung.
Ein seltsames Gefühl – und doch freue ich mich sehr darauf. Irgendwie …
Nur wieso hab ich miteinmal Angst? Gut, die letzten 3,5 Jahre hatte ich nur wenige Mieter
im Haus, und auch keinen Partner, mit dem es mir ernst war. Ich bin es gewohnt, zu tun und
zu lassen was ich möchte. Und nun muss ich mich völlig umstellen und ich weiß nicht mal, ob
ich das schaffe. Dieses WIR-Denken ist für mich nach der Zeit absolutes Neuland.
Ich weiß, dass er zu mir gehört. Das ist also nicht das Problem. Viel eher, dass ich
Bedenken habe, dass es so schnell, wie es entflammt ist, wieder zu Asche zerfallen könnte.
Oh Mann, der ganze Umzug verlief im Moment wie im Traum... Ich kann nur hoffen, dass er
nicht wie eine Seifenblase zerplatzt.
Und vorhin, als ich einen Teil meiner Klamotten (Ich brauche definitiv einen begehbaren
Kleiderschrank) gepackt habe, überkam mich mit einem Mal Panik. Ich fragte mich, ob ich
nicht etwas aufgebe, das mich über Jahre so glücklich gemacht hat: Offener Wohnbereich mit
Podesten und offener Küche. Dazu zwei kleinere Zimmer. Alles mit Dachschrägen, für deren
Fenster ich mir extra Plissees anfertigen ließ. Ja, sowas gefällt mir.
… Aber wenn ich so darüber nachdenke, ist es auch wieder Zeit für eine Veränderung. Wir
haben jetzt einen großen Garten mit dran und zwei Etagen nur für uns. Wenn erstmal alles
eingerichtet ist und die Plissees die Wände in ein zartes Licht tauchen, wenn die Sonne
hindurch scheint, werde ich mich sicherlich auch wieder beruhigt haben. Vermutlich fallen
Umzugsstress und die natürliche Angst vor einem „großen Schritt“ mit in das, was mich
gerade beschäftigt.
Doch ich glaube daran. Ich glaube an uns.
